Selbstverständnis

Ziele und Inhalte

Das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus ist ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis von Bamberger Organisationen und Einzelpersonen.

Wir setzen uns ein:

  • für ein demokratisches, respektvolles, vielfältiges, weltoffenes und solidarisches Bamberg
  • gegen alle Formen des Rassismus und der Ausgrenzung
  • gegen menschenverachtende und demokratiefeindliche Ideologien, gegen alte und neue Nazis und die Verharmlosung ihrer Verbrechen
  • für eine aktive Erinnerungskultur

Wir vergessen nicht, wir schweigen nicht und wir schauen hin. Wir beziehen Stellung laut und deutlich. Wir handeln. Bei unserem gewaltfreien Engagement gegen die extreme Rechte, gegen Rassismus und Ausgrenzung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Unser Ziel ist, alle Demokrat*innen in unserer Stadt zu vernetzen, um eine verlässliche und nachhaltige Struktur im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Bamberg zu ermöglichen. Dabei wollen wir insbesondere den (Informations-) Austausch über diese Strukturen sowie die Entwicklung und Durchführung von gemeinsamen Strategien und Aktionen befördern.

Wir vernetzen uns über die Grenzen der Stadt hinaus mit anderen Initiativen und Bündnissen. Dazu greifen wir bei Bedarf auch auf überregionale Beratungs- und Unterstützungsstrukturen zurück.

Aktionsformen

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus sieht in seiner aktiven Arbeit folgende Handlungsfelder

  • Reaktive Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Beispiele: Organisation von Demonstrationen bzw. Veranstaltungen gegen Aktivitäten der (extremen) Rechten in Bamberg.

Als reaktive Arbeit versteht das Bündnis eine umgehende Reaktion – in Form von Gegendemonstrationen und kreativen Aktionen – auf Aktivitäten von rechten bzw. rechtsextremen Gruppierungen in Bamberg. Grundsätzlich ist diese Arbeit gewaltfrei. Als Repräsentant einer vielfältigen Bamberger Zivilgesellschaft planen und organisieren wir reaktive Handlungen. Dabei beziehen wir weitere Bamberger Akteur*innen punktuell mit ein.

Bei Nazi-Aktivitäten außerhalb der Stadt Bamberg wird das Bündnis Informationen zu etwaigen Gegenprotesten an seine Mitgliedsorganisationen und Personen weitergeben und gegebenenfalls selbst dazu mobilisieren. Das Bündnis unterstützt gewaltfreie Aktionsformen – bis hin zum zivilen Ungehorsam (Blockaden) -, die zum Ziel haben, Nazi-Aufmärsche zu ver- bzw. behindern.

  • Präventive Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Beispiele: Bildungsveranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, Gedenkarbeit, etc. Das Bündnis unterstützt seine Akteur*innen in ihrer präventiven Arbeit gegen Rechts-extremismus und Rassismus. Es versteht sich hier als Multiplikator und als Netzwerk. Gleichzeitig organisiert es eigene Veranstaltungen in diesem Handlungsfeld.

  • Proaktive Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Beispiele: Unterstützung sämtlicher Aktivitäten, die darauf abzielen, für eine offene, solidarische, tolerante und gleiche Gesellschaft zu werben.

Das Bündnis versteht sich als Netzwerk und Plattform, um das unterschiedliche Engagement zu bündeln und eine breite Öffentlichkeit zu organisieren. Es unterstützt alle Aktivitäten von Verbänden, Einzelpersonen oder Bürgerinitiativen, die zum Ziel haben, aktiv für eine offene und solidarische Gesellschaft einzutreten.

Arbeitsweise

Das Bündnis versteht sich als die zivilgesellschaftliche Plattform unterschiedlicher Akteur*innen gegen jede Form von Rechtsextremismus und Rassismus in Bamberg. Alle Aktionsformen des Bündnisses sind gewaltfrei.

Meinungsvielfalt und Pluralität prägen aufgrund der heterogenen Akteur*innen das Bündnis. Innerhalb des Bündnisses wird deshalb auf eine wertschätzende Diskussionskultur und selbstreflexives Vorgehen geachtet. Die eigene Meinung darf keinem Menschen und keiner Akteur*in aufgezwungen werden. Das Bündnis strebt daher an, Beschlüsse möglichst so zu fassen, dass sie von allen Beteiligten getragen werden können.

Mit der Stadt Bamberg pflegt das Bündnis einen regelmäßigen Kontakt. Dieser bezieht sich sowohl auf die politischen Repräsentantinnen und Repräsentanten der Stadt als auch auf die betroffenen Ämter. Die Stadt Bamberg ist mit einer delegierten Person bei den ordentlichen Netzwerktreffen des Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus vertreten.

Akteurinnen-Akteure
Struktur

Das Bündnis steht allen Organisationen, Vereinen oder Gruppierungen bzw. Einzelpersonen offen, die sich im gemeinsamen Kampf gegen den Rechtsextremismus und Rassismus einbringen wollen. Das Bündnis ist überparteilich.

  • Netzwerktreffen des Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Das Bamberger Bündnis bezieht seine Legitimation aus den Netzwerktreffen. Zu den Netzwerktreffen lädt das Bündnis über bestehende Verteiler, die Presse und Social Media und durch städtische Medien die in ihm engagierten Akteur*innen, ein. Dort werden Interessen, Schwerpunkte, Ziele und Vorgehensweisen im Engagement gegen Rechtsextremismus und Rassismus diskutiert, gesammelt und strukturiert.

  • Koordinierungsteam

Grundsätzlich kann jede/jeder sich an dem Koordinierungsteam beteiligen. Die Aufnahme neuerer Akteur*innen (Organisationen) wird durch das Koordinierungsteam geregelt. Dieses Koordinierungsteam trifft sich nach Bedarf. Es beauftragt die Sprecherinnen und Sprecher des Bündnisses aus seiner Mitte.

  • Sprecher*innen

Das Bamberger Bündnis wird nach außen vertreten durch bis zu fünf Sprecher*innen.

  • Im Bündnis können nicht vertreten sein:
    • Personen, die die Ziele und Inhalte des Bündnisses nicht teilen
    • Personen, die in Organisationen oder Gruppen aktiv sind, die die Ziele und Inhalte des Bündnisses nicht teilen, bzw. diese ideologisch unterstützen
    • Personen, die durch sonstige Aktivitäten (Demonstrationen, Kundgebungen, Leserbriefe, etc.) durch rechtsextreme oder rassistische Positionen bzw. eine fehlende Distanz zu Personen oder Gruppen mit solchen in Erscheinung getreten sind
  • Arbeitsbereiche

Im Bamberger Bündnis existieren drei Arbeitsbereiche, die nach Möglichkeit entweder durch eigene Arbeitskreise oder durch das Koordinierungsteam verfolgt werden:

  • Öffentliche Aktionen und Kundgebungen
  • Bildung und Prävention
  • Erinnern und Gedenken

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